DigiSucht: Plattform für digitale Suchtberatung
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Die Umsetzung digitaler Suchtberatung soll für Beratungsstellen zukünftig wesentlich einfacher werden: Im Zuge des DigiSucht Projektes wird eine eigenständige Plattform für die Umsetzung strukturierter digitaler Suchtberatung geschaffen. Damit dürften auch Klientinnen und Klienten von einer zentralen, digitalen Anlaufstelle und einem niedrigschwelligen Beratungsangebot profitieren. Die technische Umsetzung soll im 1. Quartal 2022 beginnen. Erste Beratungen über die neue träger- und länderübergreifende Plattform sind voraussichtlich im Rahmen des Modellbetriebs ab dem 3. Quartal 2022 möglich, zunächst für Pilotberatungsstellen. Die Einbindung weiterer Beratungsstellen soll dann sukzessive erfolgen.
Die Ausgestaltung der Plattform wurde bereits weitestgehend im DigiSucht Konzept beschrieben. Ergänzend werden bei der Entwicklung die aus dem Konzept abgeleiteten und seitens der Suchthilfe kommentierten „Mindestanforderungen für die Umsetzung einer bundesweiten, trägerübergreifenden digitalen Suchtberatung“ berücksichtigt.
Die Plattform soll zu einer substantiellen Weiterentwicklung der digitalen Suchtberatung beitragen. Dafür werden, neben Möglichkeiten der digitalen Kommunikation (bspw. Textchats, Videochats), insbesondere digitale Tools zur Verfügung gestellt, die Klientinnen und Klienten bei angestrebten Verhaltensänderungen (bspw. der Reduktion oder Einstellung des Cannabis- oder Alkoholkonsums) unterstützen. Die Tools erleichtern eine strukturierte Beratung und ermöglichen zudem eine digital gestützte Beratung vor Ort in den Beratungsstellen („Blended counselling“). Überdies soll im Rahmen des Qualitätsmanagements die Dokumentation der Beratungsleistungen, die Qualitätssicherung der digitalen Beratung sowie die Evaluation der Plattform sichergestellt werden.
Die bestehenden DigiSucht Projektstrukturen, -gremien und Kooperationen sollen bestehen bleiben. Das MAGS NRW wird, wie bereits in den vergangenen Monaten, vom DigiSucht Projekt bei Bedarf auch weiterhin bei der Ausgestaltung der OZG Sozialplattform unterstützt. Über die Kooperation soll zudem eine enge Zusammenarbeit beider Plattformen gewährleistet werden. Durch die nun vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) bewilligte Projektverlängerung und den Aufbau einer eigenständigen Suchtberatungsplattform eröffnen sich auch langfristig enorme Chancen für Weiterentwicklungen im Bereich der digitalen Suchtberatung.
Weitere Informationen:
Digitale Suchtberatung: DigiSucht Projektwebseite
Kontakt:
Dipl.-Psych. Fabian Leuschner, M. Sc.
leuschner@delphi.de
Tel.: 030-39 40 97 82